Antragsteller*innen: Nicolas Beck
Antrag: Die Vollversammlung der Studierendenschaft spricht sich dafür aus, dass in Gebäuden der Universität, auch Mensen und Bibliotheken, Tische oder Pinnwände hingestellt werden sollen, in denen studentische Initiativen der Universität antragslos Flyer oder Poster aufhängen können.
Begründung des Antrags: Der Staat ist die materielle Verdichtung von Kräfteverhältnissen zwischen Klassen und Klassenfaktionen (Poulantzas). Was also als Politik – auch Hochschulpolitik – erscheint, ist die Materialisierung von verschiedenen politischen Diskursen/ Kämpfen, die von diversen Gesellschaftsgruppen geführt werden, und sich daraus ergebenden Machtverhältnissen. Die jeweiligen Gesellschaftsgruppen, Klassen, Klassenfraktionen mit ihren spezifischen Interessen existieren nicht von vornherein, sondern artikulieren sich über das Austragen politischer Kämpfe.
Es ist ein Wechselspiel, dass gesellschaftliche Strukturen über politische Kämpfe entstehen, die Strukturen wiederum vorgeben, wie diese politischen Konflikte sich austragen können.
Aktuell ist die Hochschulpolitik stark auf höhere Verwaltungsapparate und auf sporadisch stattfindende Veranstaltungen reduziert. Der Universitätsalltag ist für viele Studierende auf das Erreichen ihrer verwertbaren Qualifikation begrenzt. Die Uni sollte aber ein Ort sein, in denen Studierende lernen, sich aktiv im Weltgeschehen zu engagieren, statt passive Konsumenten und Produzenten zu sein.
Insbesondere in Zeiten eines zunehmenden Autoritarismus ist es wichtig, dass sich die breite Bevölkerung aktiv in das gesellschaftliche Geschehen einbringt.
Ein Weg, dies zu erreichen, wäre es, die Diskussionsräume zu erweitern, indem an relevanten Orten der Universität Tische oder Pinnwände stehen, auf denen studentische Initiativen der Universität ihre Werbung, Beiträge etc. austeilen können.