Antragsteller*innen: Fabian Gründler, Henry James Heinrich, Marek Schlösser, Madita Schmidtke, Lynn Stolle, Wiebke Triptrap, Urs Bannert, Eric Lüdtke, Henryk Henning , Nele Freuling
Antrag: Die Vollversammlung spricht sich dafür aus:
Der Zugang zu Lehrveranstaltungen und die Teilhabe am studentischen Leben soll allen Studierenden der Universität ermöglicht werden. Deswegen ist es notwendig, folgende Maßnahmen für den Weg zu einer barrierefreien Universität zu bearbeiten:
1. Der Zugang zu Hörsälen und weiteren Universitätsgebäuden für Rollstuhlfahrende und Menschen mit Sehbehinderung möge ermöglicht werden zum Beispiel durch eine Erweiterung von Hörsaaleingängen und den Bau von Aufzügen, sowie ein Leitsystem und die Beschriftung aller Räume mit Blindenschrift.
2. Eine Karte mit barrierefreien Zugängen zur Universität sowie mit behindertengerechten Sanitäranlagen, aber auch mit physischen Barrieren, möge erstellt werden.
3. Die Übersetzung von Dokumenten der Universität und von Lehrveranstaltungen in einfache Sprache möge erfolgen. Dazu möge die Universität eine beauftragte Person einstellen oder ein Künstliche-Intelligenz Tool benutzen.
4. Der Einsatz eines Buddy Programms für Erstsemester mit Beratung durch bereits erfahrene Studierende möge bei Bedarf und Möglichkeit erfolgen.
Begründung des Antrags: Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt, dass Behinderung sich auf Motorik, Hören, Sehen, Psyche, Kognition und weitere Körperfunktionen, die betroffen sein können, bezieht. Dabei unterscheidet man zwischen offensichtlichen und nicht sichtbaren Behinderungen. Eine Behinderung kann in jedem Lebensabschnitt auftreten und muss eine Person nicht ein Leben lang begleiten. Folglich können alle Menschen von einer Behinderung, Beeinträchtigung oder psychischen Erkrankung betroffen sein, deshalb ist es auch ein Thema für alle Mitglieder der Universität.
Wir leben mittlerweile in einer Gesellschaft, für die die Gleichstellung körperlich oder geistig beeinträchtigter Menschen eine hohe Priorität und Akzeptanz hat. Allerdings sehen sich jene Menschen auch im Jahr 2024 einer Menge physischer und kognitiver Barrieren ausgesetzt, auch an unserer Universität. Dies liegt unserer Auffassung nach hauptsächlich an der Tatsache, dass viele dieser Barrieren von nicht betroffenen Personen häufig nicht erkannt und dadurch nicht beachtet werden. Als weltweit wissenschaftlich tätige und vernetzte Institution sehen wir die Universität Greifswald in einer besonderen Verantwortung für das Wohlergehen Aller in und an der Universität.
Hier sehen wir für die Universität auch eine Chance an Attraktivität zu gewinnen und eine internationale Vorbildfunktion einzunehmen.
Der Antrag sollte außerdem Anregung für weiteren Diskurs zu Maßnahmen für eine barrierefreie Universität geben.