Informationsreihe zu Israel & Palästina
Hinweis: bitte keine Nationalflaggen, Banner oder Schilder zu den Vorträgen mitbringen!
21. Oktober - Montag
Die Geschichte und Gegenwart des Nahostkonflikts
16:00 Uhr
Ernst-Lohmeyer-Platz 6, Hörsaal 4
Der israelisch-palästinensische Konflikt berührt uns auf vielen Ebenen: Wir hören von ihm in den Nachrichten, er betrifft uns am Arbeitsplatz und er steht im Mittelpunkt zahlreicher Demonstrationen und politischer Diskussionen. Darüber hinaus begegnet uns der Konflikt bei der Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte, der eigenen Biografie oder der von Freund*innen. Dieses Seminar bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte und aktuelle Entwicklungen des Konflikts. Wir betrachten die Geschichte des Konflikts mit Hilfe von Karten und Originaltexten zentraler Verträge und Erklärungen. Die unterschiedlichen israelischen und palästinensischen Narrative, insbesondere zu Ereignissen wie dem Jahr 1948 („Unabhängigkeit“ vs. „Nakba“), werden ausführlich beleuchtet, um die unterschiedlichen Perspektiven auf den israelisch-palästinensischen Konflikt besser nachvollziehen zu können. Zudem blicken wir auf die heutigen Lebensrealitäten zwischen Mittelmeer und Jordan, Strategien der Konfliktbearbeitung und aktuelle Kontroversen wie die „BDS-Bewegung“ oder die Bezeichnung Israels als „Apartheidstaat“. Auch die Ereignisse seit dem 7. Oktober und deren Auswirkungen in Deutschland werden ausführlich analysiert.
Der Referent ist studierter Islam-, Politik- und Geschichtswissenschaftler mit Fokus auf Westasien. Er hat einige Jahre in Israel & Palästina gelebt und war vor Ort in der grenzübergreifenden Dialogarbeit, in der politischen Bildungsarbeit sowie im Journalismus tätig.
24. Oktober - Donnerstag
Antisemitismus und Israel: Über aktuelle Debatten und Grenzen der Kritik
18:00 Uhr
Ernst-Lohmeyer-Platz 6, Hörsaal 4
Prof. Dr. Elad Lapidot (Universität Lille)
Die Veranstaltung behandelt die Vergangenheit und Gegenwart, die Arten und Definitionen sowie insbesondere die aktuellen Debatten um Antisemitismus. Der Fokus liegt dabei auf den Herausforderungen und Schwierigkeiten der gegenwärtigen Politiken und Diskursen im Kampf gegen den Antisemitismus und welche Rolle der Staat Israel hierbei spielt. Wir möchten auch über die Wirksamkeit aktueller Trends bei der Förderung grundlegender Ziele nachdenken, die dem Schutz von jüdischem Leben dienen sollen.
Elad Lapidot ist Professor für Jüdische Studien an der Universität Lille, Frankreich. Er lehrte Philosophie und Talmud an zahlreichen Universitäten, u. a. an der Universität Bern in der Schweiz sowie an der Humboldt-Universität und der Freien Universität in Berlin. Seine Forschung wird von Fragen nach dem Verhältnis von Wissen und Politik geleitet. Zu seinen Veröffentlichungen gehören: Anti-Anti-Semitismus. Eine philosophische Kritik (Berlin: Matthes & Seitz, 2021), hebräische Übersetzung mit Einleitung und Kommentar (mit Roi Bar) von Hegels Phänomenologie des Geistes (Tel Aviv: Resling Verlag, 2020), und Heidegger and Jewish Thought. Difficult Others, herausgegeben mit Micha Brumlik (London/New York: Rowman & Littlefield, 2018).
28. Oktober - Montag
Lawfare? - Der Nahostkonflikt vor Internationalen Gerichten (online)
18:00 Uhr
Ernst-Lohmeyer-Platz 6, Hörsaal 4
Prof. Dr. Stefanie Bock (Universität Marburg)
Die jüngste Eskalation des Nahostkonflikt beschäftigt auch die Internationale Gerichte: Südafrika verlangt von Israel vor dem Internationalen Gerichtshof die Einstellung der Kampfhandlungen, Nicaragua wirft Deutschland vor, mit Waffenlieferungen an Israel einen Völkermord zu unterstützen und der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs hat Haftbefehle gegen führende Mitglieder der Hamas und der israelischen Regierung beantragt. Stefanie Bock gibt einen Einblick in diese Verfahren, ihre rechtlichen Grundlagen und die politischen Faktoren, die sie beeinflussen.
Zur Referentin: Stefanie Bock ist Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Rechtsvergleichung an der Philipps-Universität Marburg. Zudem ist sie Direktorin des Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört das Völkerstrafrecht inklusive seiner gerichtlichen Durchsetzung.
Der Vortrag wird zusammen im Hörsaal über den Beamer geschaut.
07. November - Donnerstag
Die Macht der Worte: Eine kritische Betrachtung der Medienberichterstattung über den Nahostkonflikt
Termin auf den 07.11. verschoben!
18:00 Uhr
Ernst-Lohmeyer-Platz 6, Hörsaal 4
Pauline Jäckels (nd)
Fast jeder Zweite hat wenig oder gar kein Vertrauen in die deutsche Berichterstattung zum Krieg in Nahost, zeigt eine ZAPP-Umfrage. Oftmals wird dabei eine fehlende Neutralität deutscher Medien wahrgenommen. Doch wie ist die aktuelle und vergangene Medienberichterstattung aus journalistischer Perspektive zu bewerten? Welche Fehler haben u.a. ARD und ZDF gemacht und wurden diese aufarbeitet? Was ist überhaupt bei Berichterstattung in Kriegssituationen zu beachten und inwiefern handhaben das internationale Medien besser oder schlechter?
Zur Referentin: Pauline Jäckels ist Politikredakteurin bei der Tageszeitung nd. In ihren jüngsten Recherchen hat sie sich intensiv mit den innerdeutschen Auswirkungen des Krieges in Israel und Palästina beschäftigt (neben anderen Themen). Sie leitet die Öffentlichkeitsarbeit für den Bildungsverein und das Magazin dis:orient. Im Rahmen ihres Masterstudiums „Global Diplomacy in the MENA Region“ an der SOAS University (London) untersuchte Jäckels das Thema Schweigen und Verschweigen - in Bezug auf Israel und Palästina - als Instrument der Public Diplomacy der deutschen Politik.
Link zum Livestream: https://uni-greifswald-de.zoom.us/j/87197445597?pwd=bQlPX3wDCtaZECUPM5uZvk8tWTRS9x.1