Warnstreik Bildung und Wissenschaft

Liebe Studierende,
habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wie die Arbeitsbedingungen für studentische und wissenschaftliche Beschäftigte an unserer Uni geregelt sind? Ein Tarifvertrag, also ein ausgehandelter Vertrag zwischen Arbeitnehmer*innen und Arbeitnehmer*innenvertretungen regelt normalerweise klar und deutlich die Grundbedingungen eines Arbeitsverhältnisses, wie beispielsweise Arbeitszeiten, Eingruppierung, Urlaubsanspruch, Verfahren im Krankheitsfall und Sonderzahlungen. Nach Tarifvertrag beschäftigte Personen haben einen Anspruch auf die darin geregelten Punkte.

Aber: so einen praktischen Tarifvertrag gibt es an der Universität Greifswald nicht. 
Wir alle müssen uns bewusst machen: Nur wenige Studierende erhalten Unterstützung durch BAföG (was leider schon ein Problem für sich allein darstellt). Daher wird mehr als die Hälfte der Studierenden von Angehörigen unterstützt und ein Drittel lebt von der eigenen Erwerbstätigkeit – klassischerweise in der Gastronomie oder direkt an der Uni. Doch hier herrschen oft Bedingungen, die wir an einer Universität nicht erwartet hätten: unvollständige Arbeitsverträge, Nacharbeiten von Krankheitstagen, undurchsichtige Vergütung und fehlende Transparenz bei Urlaubszeiten, knappe Befristungen sowie bürokratisch aufwendige Verlängerungsprozesse. Das muss sich ändern!
Es gibt gute Nachrichten: In Berlin gibt es bereits einen TvStud (Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte) – nun ist es an uns, auch andere Bundesländer und vor allem MV mit ins Boot zu holen!

Unsere Landesregierung hat dieses Ziel sogar im Koalitionsvertrag festgehalten – doch letztlich helft ihr am meisten mit eurer Stimme. Ein Zeichen, wie viele wir sind, ist unglaublich wichtig für die Tarifverhandlungen (in diesem Fall der Tarifgemeinschaft deutscher Länder [TdL]) mit den Gewerkschaften GEW und ver.di als unsere Vertretungen).
Derzeit laufen die Tarifverhandlungen zum TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder), in denen erstmals auch eine Tarifvertrag für studentische Beschäftigte gefordert wird.  Bislang haben die Arbeitgeber*innen kein Angebot vorgelegt und die Forderungen der Gewerkschaften rundweg abgelehnt. Aus diesem Grund sind neben alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst auch alle studentischen Beschäftigten aufgerufen, am Montag dem 28.11.2023 gemeinsam in Schwerin für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken.
Zur Anreise stehen verschiedene Buslinien zur Verfügung. Für Greifswald die Buslinie 30, mit Abfahrten 8.20 Uhr am Schönwalde-Center und 8.30 Uhr am Nexö-Platz.
Falls ihr Fragen habt meldet euch gerne an folgende Mail: Studis.Greifswaldgew-mvde ; weitere Infos findet ihr im Streikaufruf auf https://www.gew-mv.de/aktuelles/detailseite/profisbrauchenmehr-gew-mv-ruft-bildungsbeschaeftigte-zum-warnstreik-am-28112023-auf-1
Wir sehen uns im Bus! – eure AG TvStud

Unsere Forderungen
· Mitbestimmung durch studentische Personalräte
· (Erholungs-)Urlaubsanspruch in Höhe von 30 Tagen mit entsprechender Berechnungsgrundlage
· Regelung zu Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall (d.h. mindestens 6 Wochen und ab dem 1. Monat), Jahressonderzahlung und Zuschläge für Arbeiten zu ungünstigen Zeiten
· Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten
· Mindeststundenumfang von 40 Stunden/Monat (Unterschreitung nur auf Antrag der*des Beschäftigten)
 
Bezahlung
· von 16,50 Euro im 1. Jahr der Beschäftigung
· ab dem 2. Jahr: 17,50 Eur
· ab dem 3. Jahr: 18,50 Euro
· Berechnung mit Beginn des ersten Arbeitsvertrags

Organisator

  • AG TV-Stud