Pöbel, Proletariat und Revolution: Die Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung und die Revolution von 1848

Paulskirche, Parlament und Nationalstaat: 1848 gilt als Inbegriff der »bürgerlichen Revolution«. Was gerne vergessen wird: Es waren Bauern, Handwerker und Arbeiterinnen, die die Revolte auslösten.

Während im Jahrzehnt zuvor die deutschen Fürsten noch liberale Turnvereine unterdrückt hatten, blühte ab März 1848 Radikaleres: an über 170 Orten entstanden Arbeitervereine. Sie schlossen sich zur »Allgemeinen Arbeiterverbrüderung« zusammen, die auf ihrem Höhepunkt 15.000 Mitglieder umfasste.

Auch erste Gewerkschaften gründeten sich, sogar einen »Bund der Kommunisten« gab es. Innerhalb weniger Wochen entstand eine voll ausgebildete Arbeiterbewegung mit Zeitungen, Organisationen, Flügelkämpfen und viel spontaner Bewegung. Doch als der Rauch sich verzogen hatte, vertraten Juristen, Staatsbeamte und Professoren das Volk im ersten frei gewählten Parlament in der Frankfurter Paulskirche.

Am Beispiel der 1848er Revolution diskutiert der Historiker Ralf Hoffrogge die Widersprüche von Klassenbildung, politischer Organisierung und Demokratiebewegung im frühen 19. Jahrhundert.

 

Ralf Hoffrogge ist Historiker aus Berlin, er forscht zu Wirtschaftsdemokratie, Arbeiterbewegung und Gewerkschaften. Von ihm erschien 2017 die Einführung „Sozialismus und Arbeiterbewegung“ in der Reihe theorie.org

Organisator

  • AStA

    Friedrich-Loeffler-Straße 28 17489 Greifswald

Veranstaltungsort

  • ELP 6 HS 1