Jüdisch, sozialistisch, anti-zionistisch: Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund „Bund“ im östlichen Europa

„Neo-Bundismus“ ist derzeit ein Schlüsselbegriff für junge, linke Jüdinnen und Juden weltweit, die Ethno-Nationalismus ablehnen und bei ihrer Suche nach neuen Konzepten für eine jüdische Diaspora-Identität den 1897 in Wilna gegründeten „Bund“ wiederentdeckt haben. Mit seiner dezidiert antizionistischen, säkularen und marxistischen Programmatik, der Förderung der jiddischen Sprache und Kultur und einem Netzwerk von Gewerkschafts-, Jugend- und Arbeiterbildungsorganisationen war der „Bund“ tief in der Lebenswelt der osteuropäischen Jüdinnen und Juden verankert und wurde in den späten 1930er Jahren in Polen zur stärksten jüdischen Partei. Die Geschichte des „Bund“ zeigt, dass er seiner Zeit weit voraus war.

 

Gertrud Pickhan leitete bis September 2021 als Professorin die Abteilung Geschichte am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Die osteuropäisch-jüdische Geschichte war und ist Schwerpunkt ihres wissenschaftlichen Interesses. 2001 erschien ihre Studie „Gegen den Strom“. Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund „Bund“ in Polen 1918-1939.        

Organisator

  • AStA

    Friedrich-Loeffler-Straße 28 17489 Greifswald

Veranstaltungsort

  • ELP 6 HS 1