Feministische Kapitalismuskritik

Feministische Kritik am patriarchalen Kapitalismus begann mit der Hausarbeitsdebatte in den 1970er Jahren, also mit der Diskussion unbezahlter Sorgearbeit in Privathaushalten und der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung. Sie geht jedoch über die gleichberechtigte Integration von Frauen in Lohnarbeit und neoliberale Märkte hinaus und fordert eine Umverteilung und Umbewertung von Arbeit und einen Paradigmenwechsel in der Ökonomie, von der Wachstums-, Produktivismus- und Profitorientierung, die auf dem Extraktivismus von menschlichen und natürlichen Ressourcen beruht, hin zu einer Ökonomie der gerechten Versorgung und des guten Lebens für alle. Deshalb versteht sich feministische Kapitalismuskritik zum einen als theoretische Perspektive, zum anderen als bewegungsbasierte Emanzipationsstrategie.